2 x Hendrik Willem Gaertman

 

Toespraak 24 juni 2018 – Hendrik Willem Gaertman Augustaschacht  te Ohrbeck / Post uit de Vergetelheid/Waarom schrijf je me niet !

Eröffnung der Wanderausstellung “Warum schreibst du mir nicht Sonntag 24.Juni 2018-15.00 Uhr

Meine Damen und Herren,

Zuerst mal heiße ich euch alle willkommen. Mein Name ist Hendrik Willem Gaertman und ich werde nach meinem Vater genannt

Der Zweite Weltkrieg war ein Krieg, der an mehreren Fronten zwischen 1939 und 1945 zwischen den Achsenmächten ( hauptsächlich Deutschland und Japan und den Alliierten ( hauptsächlich die Sovjetunion, die Vereinigten Staaten und das britische Commonwealth ) bekämpt wurde.

Der Krieg ist geprägt von der enormen Zahl ziviler Opfer und der gigantischen Grösse der Kampfszene. Der Krieg endete 1945 zugunsten der Alliierten. Insgesamt wurden während dieses Krieges 70 Millionen Menschen getötet, darunter etwa 50 Millionen Zivilisten.

Der Krieg ist geprägt von den enormen Grausamkeiten gegen Zivilisten , insbesondere im Holocaust , aber auch die Grausamkeiten an der Ostfront und die Behandlung von Kriegsgefangenen sind beispiellos.

Letzteres ist meinen Vater hier in Augustaschacht passiert.

Mein Vater Hendrik Willem ( Henk) Gaertman, wurde am 25.März 1908 geboren. Er arbeitete als Beambter am Sport- und Erholungspunkt im Rotterdamer Rathaus und lebte mit meiner Mutter Jo Zimmerman und den vier Kindern in Rotterdam Süd. Im Krieg ist er am Widerstand gegen die deutsche Besatzung beteiligt.

Bei den grossen Razzien im Rahmen der Arbeitseinsatz im November 1944 wird er zur Zwangsarbeit von Rotterdam über Amsterdam und Kampen nach Deutschland deportiert.

Während der Bombardierung in Osnabrück gab es keinen Platz in den Schutzraum. Und dann war die Frage was mache ich ?

Er kaufte dann eine Karte für den Zug zu Rheine gegenüber Winterswijk. Leider wurde er durch die Gestapo in Rheine verhaftet und zur Gestapo Keller in Osnabrück transportiert

Zur Strafe wird er später in das Arbeitserziehungslager Augustaschacht in Ohrbeck eingewiesen. Dort stirbt er am 8.Januar 1945 nach einem Unfall und folgenden Misshandlungen.

Ein 21-jähriger Mitgefangener informiert meine Mutter im Mai 1945 über den Tod ihres Mannes. Sein Name ist unbekannt und er konnte nicht alles verarbeiten und starb.

Beim frühen Tod meiner Mutter im Jahr 1953 waren wir vier Kinder noch minderjährig.

Nach so vielen Jahren was ich sehr überrascht, wie wenig wir und viele anderen Menschen über die Situation in Augustaschacht zur Zeit des Zweiten Weltkrieges bekannt ist. Er ist erschreckend zu erfahren , was früher alles passiert ist, was Menschen Menschen antun.

Wenn wir heute in Ohrbeck sind , können wir nicht glauben dass mehr als 2000 Menschen hier gelitten haben. Lassen wir hoffen dass so eine Zeit niemals wiederholen wird.

Als persönlichen Eindruck ist es schockerend zu erleben , dass der Mahnmahl mit Hakenkreuzen verputzt wurde. Ich kann dir sagen dass dies kein gutes Gefühl gibt.

Die Absicht des Gedenkens ist auch zu lassen die Neue Generation über das was geschehen ist, zu reflektieren. Das ist wichtig , und kann uns helfen, dass dies nicht wieder geschieht.

Es ist auch wichtig dass die Geschichte im Sinne von Jules Schelvis und Lotty Huffener-Veffer weiter erzählt wird. Jules Schelvis hat uns diesen Stab übergeben und erwartet von uns dass wir Kinder einbeziehen werden. Ich habe von kurzem meine Geschichte in zwei Schulen auf Anfrage erzählt.

Es ist erfreulich festzustellen , dass Kinder in den Niederlanden während meines Schulbesuchs an der geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert waren und ich habe viele Fragen dazu bekommen. Letzteres hat mir überrascht und ich habe das nicht erwartet. Jene Kinder hatten Zeichnungen und einen Dank gemacht. Das gibt ein sehr gutes Gefühl.

Nach meiner Geschichte haben die Kinder die Stolpersteine in Oostvoorne, wo ich lebe, von dem deutschen Künstler Gunter Demnig gereinigt.

Am.4.Mai 2016 veröffentlichte die Stiftung eine Sammelpropaganda des Niederländischen Buches mit dem Titel : Wir konnten die Toten nie begraben. Es ist die Geschichte des Schriftstellers Hella de Jonge. Es geht um eine Kugel Sand, die bei der Beerdigung an alle weitergegeben werden musste. Diese Kugel Sand erinnert mich an die Handtasche meiner Mutter. Die Handtasche meiner Mutter enthielt Dokumente und Briefe aus Kriegszeiten, die später auch weitergegeben wurden.

Es ist daher sehr nützlich , für unsere Freiheit zu kämpfen. Hoffentlich haben unsere gefallenen Kämpfer Ihr Leben nicht vergebens für unsere Freiheit gegeben.

Der Beitrag von Volker Issmer für den aktuellen Augustaschacht ist von unschätzbarem Wert. Es war in der Tat der Mann, der den ersten Anstoss gab für das heutige Arbeitserziehungslager Augustaschacht. Dieser Mann verdient allen Respekt für seine Arbeit, die zu all dem geführt hat. Seine Bücher : Die Holländer in Verdammten Land und sein Beitrag Arbeitszucht am Beispiel

Augustaschacht sind von grosser Bedeutung. Ich werde auch den dreitägigen Besuch auf ihre initiative nicht vergessen. Herr Volker Issmer Vielen Dank dafür.

Den möchte ich Mirjam Huffener und Michael Gander für die Arbeit danken, die sie im Laufe der Jahre geleistet haben, um diese Ausstellung auch möglich zu machen. Dank dafür.

Herr Aboutaleb Bürgemeister von Rotterdam sagt im Vorwort von “De Orgelzolders” folgendes:

Zitat

Während meines Bürgermeisters habe ich oft gemerkt , dass Kriegsopfer nicht über ihre Erfahrungen sprechen konnten oder wollten weil es weh tut oder weil andere es nicht horen wollten, weil die Stadt kein Ohr für diese Zeit des Wiederaufbaus hatte. Aber ich merke auch , dass es oft eine Erleichterung ist, wenn die Leute sich endlich damit abfinden.

Um zum Glück bekommt die Stadt ein Ohr für die Geschichten aus der Vergangenheit. Wir brauchen diese Geschichten vor allem in Rotterdam, weil eine Stadt, die sich vorwärts bewegen will, auch in den Rückspiegel schauen muss. Deshalb rufe ich jeden an , auf sein Ohr zu horen. Wenn du eine Geschichte hörst , nimm Sie auf, lass sie nicht wegrutschen.

Zitat beenden

Mein schönster Tag der Befreiung war der Tag nach meiner Rede auf Bitte der stadt Rotterdam im Belvedère-Haus am 4.Mai 2016 in Rotterdam. Ich war angenehm überrascht, eine Bescheinigung zu erhalten , dass für meinen Vater ein Baum im Rotterdam Park im NIR Etzion, Haifa, in Israel gepflanzt wurde.

Schliesslich möchte ich mit einem Gedicht schliessen das Marinus van den Berg, Pastor für Palliativpflege , Schriftsteller und Redner , für mein Vater Hendrik Willem Gaertman, geschrieben hat.

Häftlingsmarke KW 1312 – Hendrik Willem Gaertman

Du bist keine Nummer

Du bist ein mensliches Wesen

Du warst mein Vater

Du bleibst mein Vater

Dein Mut

Deine Tapferkeit

Dein Widerstand gegen Ungerechtigkeit lebt in meinem Herzen

Du bist keine zu vergessen Nummer

Du bist eine Geschichte, an die der dich erinnern musst

Eine Geschichte zu erzählen

Dein Mut

Deine Tapferkeit

Ihr Widerstand in Ängstlichen Zeiten sollte nicht vergessen werden

Was dann passiert ist Passiert wieder

Menschen mit Mut und Tapferkeit mit dem Herzen am richtigen Ort bringen Hoffnung

Marinus van den Berg Pastor für Palliativpflege , Schriftsteller und Redner

Herr Michael Gander Geschäftsführer , vielen Dank, dass ich Gelegenheit zu diesen Ausführungen hatte, ich danke allen für die Aufmerksamkeit und lassen Sie uns nicht vergessen Wir müssen in der Freiheit leben können.

Tekst : Hendrik Willem Gaertman


Opening of the touring exhibition "Why don't you write me Sunday 24 June 2018-15.00

 

Ladies and gentlemen,
First of all, let me welcome you all. My name is Hendrik Willem Gaertman and I am named after my father
The Second World War was a war fought on several fronts between 1939 and 1945 between the Axis powers ( mainly Germany and Japan and the Allies ( mainly the Soviet Union, the United States and the British Commonwealth ).

The war is characterized by the enormous number of civilian victims and the gigantic size of the battle scene. The war ended in 1945 in favour of the Allies. A total of 70 million people were killed during this war, including about 50 million civilians.
The war is marked by the enormous atrocities against civilians, especially in the Holocaust, but also the atrocities on the Eastern Front and the treatment of prisoners of war are unprecedented.
The latter happened to my father here in Augustaschacht.

 

My father Hendrik Willem ( Henk ) Gaertman, was born on 25.March 1908. He worked as a civil servant at the Sports and Recreation Centre in Rotterdam City Hall and lived with my mother Jo Zimmerman and the four children in Rotterdam South. During the war he participated in the resistance against the German occupation.
During the large raids during the work deployment in November 1944 he was deported for forced labour from Rotterdam via Amsterdam and Kampen to Germany.
During the bombing of Osnabrück there was no place in the shelter. And then the question was what do I do?

 


Vernissage de l'exposition itinérante "Pourquoi tu ne m'écris pas dimanche 24 juin 2018-15.00

Mesdames et Messieurs,

Tout d'abord, permettez-moi de vous souhaiter la bienvenue à tous. Je m'appelle Hendrik Willem Gaertman et je porte le nom de mon père
La Seconde Guerre mondiale est une guerre qui s'est déroulée sur plusieurs fronts entre 1939 et 1945 entre les puissances de l'Axe (principalement l'Allemagne et le Japon) et les Alliés (principalement l'Union soviétique, les États-Unis et le Commonwealth britannique).

La guerre est caractérisée par le nombre énorme de victimes civiles et la taille gigantesque de la scène de bataille. La guerre s'est terminée en 1945 en faveur des Alliés. Au total, 70 millions de personnes ont été tuées pendant cette guerre, dont environ 50 millions de civils.
La guerre est marquée par les énormes atrocités commises contre les civils, en particulier lors de l'Holocauste, mais aussi par les atrocités commises sur le front de l'Est et le traitement des prisonniers de guerre, qui sont sans précédent.
C'est ce qui est arrivé à mon père ici à Augustaschacht.

Mon père, Hendrik Willem ( Henk ) Gaertman, est né le 25 mars 1908. Il a travaillé comme fonctionnaire au centre de sports et de loisirs de l'hôtel de ville de Rotterdam et a vécu avec ma mère Jo Zimmerman et les quatre enfants à Rotterdam Sud. Pendant la guerre, il a participé à la résistance contre l'occupation allemande.
Au cours des grands raids pendant le déploiement de travail en novembre 1944, il est déporté pour le travail forcé de Rotterdam vers l'Allemagne via Amsterdam et Kampen.
Pendant le bombardement d'Osnabrück, il n'y avait pas de place dans l'abri. Et puis la question était : que dois-je faire ?

 

 

 

 

Lesmateriaal Dr Michael Gander Augustaschacht Ohrbeck